Malerei + Zeichnung
„Ich wollte nie tagesaktuelle Bilder schaffen, aber natürlich sollten meine Bilder sich auf die Lebenswirklichkeit der Menschen beziehen. Meine Kunst beschäftigt sich viel mit den Themen Macht
und Gewalt, aber auch mit Einsamkeit und Isolation, mit erinnern und vergessen. Auch schon vor Corona war – und vor allem vor Beginn des Krieges in der Ukraine – mir bewusst, dass die Welt,
wie wir sie kennen, gerade zusammenbricht.
Die Klimakatastrophe, das weltweite Erstarken der undemokratischen Kräfte, neue Technologien, Überbevölkerung, Globalisierung, Armutsmigration und Kriegsdrohung haben unsere Realität massiv verändert und werden diese auch weiterhin verändern. Kunst, Religion und Wissenschaft haben die gleichen Wurzeln: die Suche nach Erkenntnis, der Versuch, die Gegenwart und Zukunft zu beeinflussen – und darin inbegriffen – die Angst vor dem Tod.
In der Höhlenmalerei waren Kunst, Religion und Wissenschaft noch Eins, vereint in ein und der selben Handlung. Religion hat sich im Laufe der Zeit als Versuch, die Zukunft zu beeinflussen, für
unbrauchbar erwiesen. Trotzdem ist es sinnvoll, wenn man sich an die Anfänge der Kunst erinnert und was ihre Aufgabe war: der Versuch, das Leben und den Tod zu beeinflussen.
Ein anderer Aspekt meiner Kunst ist die Vereinigung von Malerei/Zeichnung, Skulptur und Architektur, die Verbindung von gegenständlicher und ungegenständlicher Malerei, vor Form, Farbe und
Struktur.
Wir brauchen eine Kunst, die intelligent ist, emotional ist, meditativ ist, ekstatisch, emphatisch und verantwortungsbewusst. Das kann die Malerei oder ihre Schwester, die Zeichnung, auch heute
noch erfüllen. 30000 Jahre oder mehr sind ja kein Alter für ein erfolgreiches Medium.“
Siegmund Schneider
Eröffnung: Samstag, 07. September 2024 um 18 Uhr
Einführung: Matina Lohmüller, Kulturwissenschaftlerin und Kuratorin
Öffnungszeiten: Mi 15 – 18 Uhr, Do 17 - 20 Uhr, Fr 15 – 18 Uhr
Der Eintritt ist frei
© Siegmund Schneider