Malerei
Merete de Kruyf lebt in der Feldberger Seenlandschaft in Mecklenburg. In ihren figurativen Arbeiten verbindet sie fotografisches Ausgangsmaterial durch unterschiedliche Transfertechniken mit malerisch abstrakten, rein intuitiven Bildanteilen. So entstehen Zwischenwelten, die einen widersprüchlich-schwebenden, uneindeutigen Eindruck hinterlassen und Raum für verschiedene Interpretationen eröffnen. Viele der Arbeiten zeichnen sich durch eine Palette tiefer Blautöne und diffuse Lichtgebung aus und verstärken die melancholisch-traumhafte Wirkung. Die breite Materialvielfalt aus Farben, Wachs, Gesteinsmehlen und unterschiedlichen Papieren sorgt für eine raue und vielseitige Sinnlichkeit.
Die fotografischen Anteile in ihren Arbeiten betrachtet Merete de Kruyf nicht allein als verfügbares Bildmaterial. Obwohl sie die historischen Fotos nicht in ihrer Dinglichkeit verwendet,
versteht sie diese Bildanteile trotzdem als direktes Zeugnis einer Vergangenheit: Etwas hat tatsächlich stattgefunden. Das Foto dient als Beleg einer objektiven - wenn auch vergangenen -
Wirklichkeit, verschmilzt aber gleichzeitig mit einer neuen, subjektiven Realität, die sie gestaltet. Oft wählt sie Porträtaufnahmen, auf denen sie die Menschen trotz des großen zeitlichen
Abstandes direkt anzusprechen scheinen. Gleichzeitig entkleidet dieser Abstand die Dargestellten ihrer historischen Individualität und macht aus ihnen zeitlose Verkörperungen allgemein
menschlicher Wesenszüge.
Weil de Kruyf die Personen aus dem Kontext des ursprünglichen Fotos herauslöst und in neue Ebenen einbettet, bekommen ihre Gesichter, Gesten und ihre Kleidung etwas Befremdliches, Undeutbares. Diese neue Distanz zwischen "Person" und "Umwelt" nutzt Merete de Kruyf, um Aspekte wie Einsamkeit, Beziehung, Verbindung und Selbstwerdung auszuloten. Gleichzeitig setzt sie sich durch ihren technischen Ansatz mit Fragen der Originalität und der Aneignung auseinander und erkundet dabei Aspekte wie ‘Original’, ‘Kopie’, ‘Information’, ‘Realismus’ und ‘Erfindung’.
Eröffnung am Samstag, 06. September 2025 um 18:00 Uhr
Künstlergespräch am Donnerstag, 02.10.2025 um 16:30
Uhr
Die Galerie ist am 14.09. von 12:00 - 17:00 Uhr
während des Flohmarkts in der Alten Bürger geöffnet.
Dauer der Ausstellung: 06.09. - 03.10.2025
Öffnungszeiten:
Mi von 15 - 18 Uhr
Do von 17 - 20 Uhr
Fr von 15 - 18 Uhr
Der Eintrtt ist frei.
»Zundersaat«
„‘Zunder‘ bezeichnet ein Anzündmittel, ein leicht brennbares Material, was beim kleinsten Funken reagiert und ein Feuer in Gang bringt. Beim Säen verstreut man Samen, um daraus Pflanzen für das
eigene Lebenswohl zu kultivieren.
Bei der Zundersaat sät man also Samen eines leicht brennbaren Materials, die dann beim kleinsten Funken reagieren und ein Feuer in Gang bringen, das man für das eigene Lebenswohl benötigt.
Dieses innere Feuer ist der Stoff, mit dem wir auf die Anforderungen der Außenwelt mit innerer Stärke, Gelassenheit und Tatkraft reagieren können.