Objektkisten und Installation
„Nach jahrelanger eingehender Beschäftigung mit der Malerei wandelte sich der Schwerpunkt meiner Arbeit; Collagen, Arbeiten mit Metall, digitale Bildbearbeitung und Installationen kamen dazu.
Seit 2014 steht dabei die Gestaltung von Objektkisten (alte Schließfachkassetten aus Metall in
unterschiedlichen Größen) im Vordergrund, in denen verschiedene Materialien wie Epoxidharz, Metall, Leinwand Papier u.a. verwendet werden.
Kisten und Koffer dienen oft dazu, Geschichten und Geheimnisse aufzubewahren und auch weiter zu geben. Jede Objektkiste erzählt eine solche Geschichte, berichtet von einem Ereignis. Bei der
Darstellung werden unterschiedliche Materialien und Techniken angewandt, die Kisten werden einem bewußten Alterungsprozeß unterzogen. Die Bilder sind in Gießharz konserviert – dadurch wird die
Geschichte sowohl eingefroren als auch transparent. Der Betrachter kann die Kiste öffnen und sich mit der Thematik auseinandersetzen, sie aber auch schließen, wenn er Abstand braucht.
Die Grenzen des Machbaren, Ertragbaren und Unerreichbaren, in denen der Mensch sich bewegt, sind die Themen der Arbeiten und sollen zum Nachdenken und zu Gesprächen anregen. In verschiedenen
Darstellungsformen geht es um den Versuch einer Visualisierung der individuellen und
gesellschaftlichen Verantwortung; Reflektionen über Menschheitsgeschichte. Die Ästhetik der Darstellung mildert die Wucht der Themen, ohne sie zu verdrängen. Die Fragen, die sie stellen, mögen
dabei für jeden Betrachter verschieden sein, die Antworten darauf können
letztlich aber nur in einer solidarischen Gesellschaft gefunden werden.
Darüber hinaus werden diese Themen auch in Form bearbeiteter Fotografien, ebenfalls (z.T. dreidimensional), eingegossen in Epoxidharz in Holzrahmen gefertigt, ebenso als Drucke auf hochwertigem
Hahnemühle Paper im Glasrahmen.
„Die Menschenkinder“:
nicht Mann, nicht Frau, nicht Kind, nicht Greis; großen Schachfiguren gleich, hin- und hergeschoben von einer unsichtbaren Hand, verlieren sie sich - ohne eigene Wahl, ohne eigenes Ziel -
machtlos in Zeit und Raum.
Sie erinnern an alle Verfolgten, Vertriebenen, Evakuierten und Schutzlosen in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, ganz gleich welcher Nationalität, Religion oder Hautfarbe, stellvertretend für eine leidende Zivilbevölkerung, die hilflos Willkür und Gewalt ausgeliefert ist. Wesentlich sind dabei die Anonymität und Austauschbarkeit der dargestellten „Menschenkinder“, die trotz reduzierter Form in den Gesichtern widerspiegeln, was sie bewegt. Sie fordern uns auf, einander mit Respekt und Menschlichkeit zu begegnen, grenzüberschreitend, verbindend.
Diese "Menschenkinder" stehen sowohl als Großfiguren im öffentlichen Raum und sind auch immer wieder als kleine keramische Skulpturen in verschiedenen Installationen vertreten.” Anne
Thoss
Eröffnung: Samstag, 03. August 2024 um 18 Uhr
Dauer der Ausstellung: 03.08. - 30.08.2024
Geänderte Öffnungszeiten:
Mi von 15 - 18 Uhr
Do von 17 - 20 Uhr
Fr von 15 - 18 Uhr
Wir laden Sie außerdem ganz herzlich ein zur Finissage am Freitag, 30.08.2024 um 15 Uhr
mit der Künstlerin Anne Thoss ins Gespräch zu kommen.
Der Eintrtt ist frei.
@ Anne Thoss